Pressemitteilung zu Flyer der „Identitären Bewegung“
Ende vergangenen Monats fanden Bürger und Bürgerinnen in Dieburg und Großzimmern in ihren Briefkästen Flugblätter der sog. „Identitären Bewegung“ für „Heimat, Freiheit, Tradition“, in den vor der Einrichtung neuer Flüchtlingsheime gewarnt wurde. Man müsse verhindern, so heißt es hier, „dass ein unkontrollierter Zugang von kulturfremden Wirtschaftsflüchtlingen“ stattfinde, der „nicht nur finanziell erhebliche Folgen für uns hat, sondern inzwischen auch die innere Sicherheit gefährdet“.
Bei dieser Bewegung handelt es sich um eine rechtsradikale, neonazistische Vereinigung, die inzwischen auch in unserem Landkreis aktiv wurde und über Internet Aufkleber, T-Shirts und Flugblattvordrucke vertreibt. Drahtzieher ist ein gewisser Nils aus Altenbeken, der bisher aber noch nicht identifiziert werden konnte; unbekannt ist auch, ob es aktive Rechtsradikale an seiner Seiter im Landkreis Darmstadt-Dieburg gibt.
Die gestrige Debatte in unserem Kreistag hat erkennen lassen, dass bei allen demokratischen Parteien im Landkreis Konsens darüber herrscht, dass die Flüchtlingsarbeit angesichts der vielen Flüchtlinge aus bedrohten Ländern ausgebaut werden muss. „Es ist wichtig, dass die ehrenamtliche Arbeit vor Ort im Sinne einer neuen Willkommenskultur weiter verstärkt wird“, erklärt der Sprecher von „Bunt ohne Braun“ im Landkreis. „Das jetzt verteilte Flugblatt gefährdet diese Arbeit, da damit Ressentiments in der Bevölkerung gegen Asylsuchende angeheizt wird“.
„Bunt ohne Braun“ warnt deshalb ausdrücklich vor dieser neonazistischen Bewegung, die mit ihren Aktionen die Begriffe „Heimat, Freiheit und Tradition“ missbraucht. Wir werden mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln dagegen angehen, damit die Arbeit in den Asylarbeitskreisen in unseren Städten und Gemeinden nicht als Arbeit von Asyllobbyisten diffamiert wird; denn ihre Arbeit trägt maßgeblich zur Willkommenskultur bei. Wir fordern alle Bürgerinnen und Bürger des Landkreises dazu auf, alles zu tun, dass das hier verbreitete, menschenverachtende Gedankengut in den Kommunen unseres Kreises nicht Fuß fassen kann. Mit diesem Flugblatt der „Identitären Bewegung“ wird versucht, dumpfe Ressentiments in der Bevölkerung gegen Flüchtlinge in unserem Landkreis zu schüren.
V.i.S.dP.: Dr. Friedrich Battenberg,
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